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Institut für Bildungsevaluation

PISA 2000: Ergebnisse des Fürstentums Liechtenstein im Vergleich mit den drei Kantonen Bern, St. Gallen und Zürich

Kurzbeschreibung

Im Projekt PISA (Programme for International Student Assessment) wird das Wissen von Jugendlichen am Ende der obligatorischen Schulzeit in den Fachbereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften in sämtlichen OECD-Ländern im Dreijahresrhythmus getestet und international verglichen. Im Jahr 2000 wurden für den internationalen Vergleich rund 250000 15-jährige Jugendliche aus 31 Ländern getestet, darunter rund 314 Jugendliche aus dem Fürstentum Liechtenstein und über 9000 Schülerinnen und Schüler aus der Schweiz.

Das Kompetenzzentrum für Bildungsevaluation und Leistungsmessung wurde vom Schulamt des Fürstentums Liechtenstein mit einer Studie beauftragt, in der die Kompetenzen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften der Jugendlichen des Fürstentums Liechtenstein mit jenen der Jugendlichen der drei Kantone Bern, St. Gallen und Zürich verglichen wurden.

Der Vergleich führte zu einem eindeutigen Ergebnis, das sich mehr oder weniger in allen drei geprüften Bereichen abzeichnet. Die erzielten Leistungen der Vergleichsgruppen liegen in der Regel nahe beieinander. Die teilweise statistisch signifikanten Leistungsunterschiede zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und den drei Kantonen der Deutschschweiz sind als gering zu bezeichnen. Der Kanton St. Gallen erreicht in allen drei Bereichen die höchsten Ergebnisse. Die Unterschiede gegenüber dem Fürstentum Liechtenstein sind jeweils statistisch signifikant, aber eher klein. Die Ergebnisse des Fürstentums Liechtestein und der Kantone Zürich und Bern liegen nahe beieinander und unterscheiden sich nur zufällig.

Die geringen Unterschiede zwischen den Regionen in den durchschnittlichen Leistungen sind nicht einfach auf Unterschiede in den Schulsystemen (beispielsweise Schulstrukturen oder Lehrpläne) zurückzuführen, sondern vor allem eine Folge der Zusammensetzung der Schülerschaft. Wird der Geburtsort der Eltern sowie der Schülerinnen und Schüler für den Vergleich berücksichtigt, dann liegen die Ergebnisse der Regionen noch näher beieinander. Wenn für den Vergleich nur die einheimischen Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden, die wie ihre Eltern in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein geboren sind, dann gibt es zwischen St. Gallen und Zürich in der Lesekompetenz und in der mathematischen Grundbildung keine signifikanten Unterschiede mehr, die naturwissenschaftliche Grundbildung ist hingegen in St. Gallen auch bei einheimischen Schülerinnen und Schülern am höchsten. Die Ergebnisse des Fürstentums Liechtenstein liegen bei den einheimischen Schülerinnen und Schülern ebenfalls deutlich höher, sind aber in allen Fachbereichen nicht so hoch wie jene in St. Gallen und wie die Ergebnisse im Lesen und in der Mathematik in Zürich.

Der Anteil Jugendlicher aus immigrierten Familien erklärt zu einem Teil die eher mittelmässigen Ergebnisse des Fürstentums Liechtensteins im Vergleich zum Kanton St. Gallen. Dies zeigt, dass das Bildungssystem des Fürstentums Liechtenstein zumindest für die einheimischen Jugendlichen ähnlich gut funktioniert wie jenes in St. Gallen. Es zeigt aber auch, dass die Integration von Jugendlichen aus immigrierten Familien im Fürstentum Liechtenstein nicht optimal funktioniert und Massnahmen in diesem Bereich angesagt sind. Diese Folgerung lässt sich auch für die Kantone Bern und Zürich anbringen.

 

Dauer: 20022002

Projektbearbeitung: Urs Moser, Simone Berweger

Auftraggeber: Schulamt des Fürstentums LiechtensteinSchulamt des Fürstentums Liechtenstein

 

Publikationen

Moser, U. & Berweger, S. (2002). PISA - Ergebnisse des Fürstentums Liechtenstein im Vergleich mit deutschschweizer Kantonen. Unveröffentlichter Bericht, Kompetenzzentrum für Bildungsevaluation und Leistungsmessung an der Universität ZüricPISA - Ergebnisse des Fürstentums Liechtenstein im Vergleich mit deutschschweizer Kantonen. Unveröffentlichter Bericht, Kompetenzzentrum für Bildungsevaluation und Leistungsmessung an der Universität Züric

Weiterführende Informationen

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