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Institut für Bildungsevaluation

PISA 2000: Beiträge für den nationalen Bericht

Kurzbeschreibung

 

Im Projekt PISA (Programme for International Student Assessment) wird das Wissen von Jugendlichen am Ende der obligatorischen Schulzeit in den Fachbereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften in sämtlichen OECD-Ländern im Dreijahresrhythmus getestet und international verglichen. Im Jahr 2000 lag der Schwerpunkt der Untersuchung bei der Prüfung der Lesefähigkeit. In der Schweiz beteiligten sich über 9000 Schülerinnen und Schüler an der PISA Studie.

Am 4. Dezember 2001 wurden die ersten internationalen Ergebnisse des ersten PISA-Zyklus publiziert. Der Ländervergleich zeigte auf, dass die Lesekompetenz der Schweizer Schülerinnen und Schüler sich nicht überzufällig vom OECD-Durchschnitt unterscheidet, es jedoch eine Gruppe von Ländern gibt, deren Ergebnisse signifikant besser sind als jene der Schweiz. Das selbe Resultat zeigte sich auch für die Naturwissenschaften, lediglich bei der Mathematikkompetenz gehören die 15jährigen der Schweiz zu den besten und erreichen Ergebnisse die signifikant über dem OECD-Mittelwert liegen. Gleichzeitig zum internationalen Bericht wurden in der Schweiz erste Ergebnisse in einer Kurzfassung des nationalen Berichtes veröffentlicht. Dieser Bericht wurde von Urs Moser vom Kompetenzzentrum für Bildungsevaluation und Leistungsmessung verfasst. Der Bericht macht deutlich, dass das durchschnittlichen Ergebnis der Schweizer Jugendlichen im Lesen vor allem durch einen überdurchschnittlich grosse Anteil an Jugendlichen mit sehr geringer Lesekompetenz zustande kommt. Gleich wie in Deutschland sind mehr als 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler am Ende der obligatorischen Schulzeit nicht in der Lage, einfache Texte vollständig richtig zu verstehen und den Inhalt sinngemäss zu interpretieren.

Zum im April 2002 veröffentlichen nationalen Bericht, in dem einerseits die Ergebnisse der Schweiz ausführlich dargestellt und kommentiert und andererseits Ergebnisse zu verschiedenen Themen enthalten sind, trug das Kompetenzzentrum mit zwei Kapiteln bei.

Ein Kapitel widmet sich der Darstellung der Ergebnisse von Schülerinnen und Schülern, deren Erstsprache sich von der Unterrichtssprache unterscheidet und die aus kulturell gemischten oder immigrierten Familien stammen, d.h. bei denen ein Elternteil oder beide Eltern im Ausland geboren wurden. Es konnte gezeigt werden, dass Immigrationsstatus, Zweisprachigkeit, Verweildauer im Sprachgebiet und kulturelle Herkunft gemeinsam zwischen 12.5 und 13.5 Prozent der Unterschiede in Lesen, Mathematik und den Naturwissenschaften erklären. Einen ähnlich hohen Anteil zur Erklärung der Unterschiede in den drei Kompetenzbereichen fällt darüber hinaus auf die soziale Herkunft. Diese ist bei Jugendlichen aus immigrierten Familien im Hinblick auf den Lernerfolg in der Schule eines der wichtigsten Unterscheidungskriterien gegenüber Jugendlichen aus einheimischen Familien. Immigrierte Familien sind ökonomisch schlechter gestellt, die Eltern verfügen über tiefere Bildungsabschlüsse und wenden weniger Zeit für die Unterstützung ihrer Kinder in der Schule auf. Schülerinnen und Schüler aus immigrierten Familien gehören deshalb sehr häufig zu jenen Jugendlichen, die bezüglich Schulerfolg mehrfach benachteiligt sind.

Das zweite Kapitel widmet sich der Darstellung der Ergebnisse nach Geschlecht. Die Diskussion über Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen wird zurzeit zwar nicht ganz so heftig geführt, hat aber insbesondere für die Schweiz kaum an Relevanz verloren. Weil Ergebnisse zu den Leistungen in drei Fachbereichen (Leseverständnis, Mathematik und Naturwissenschaften) vorliegen, wurden die Lernvoraussetzungen als Ursache von Leistungsunterschieden bzw. theoretisch begründete Wirkungsmechanismen nach Fachbereichen getrennt überprüft. Ferner wurde auch der Zusammenhang zwischen Geschlecht und Schulleistung in verschiedenen Kantonen, Schultypen, Klassenstufen und weiteren Merkmalen des Bildungssystems überprüft. Für die Ergebnisse im Bereich Lesen konnte gezeigt werden, dass sich die Leistungswerte der Knaben prozentual häufiger in niedrigen Kompetenzniveaus befinden als die der Mädchen. Dies trifft insbesondere für beiden niedrigsten Kompetenzniveaus zu. In den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften hingegen erzielen die Knaben signifikant bessere Leistungen, die allerdings geringer ausfallen als die Geschlechterdifferenz im Lesen.

 

Dauer: 20012001

Projektbearbeitung: Urs Moser, Tina Malti

Auftraggeber: Bundesamt für Statistik (BfS) und Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK)Bundesamt für Statistik (BfS) und Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK)

 

Publikationen

Malti, T. (2002). Bildung für Mädchen und Knaben. In A. Meyer u.a. (Hrsg.), Für das Leben gerüstet? Die Grundkompetenzen der Jugendlichen. Bern und Neuenburg: Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren und Bundesamt für Statistik, S. 136-155.Bildung für Mädchen und Knaben. In A. Meyer u.a. (Hrsg.), Für das Leben gerüstet? Die Grundkompetenzen der Jugendlichen. Bern und Neuenburg: Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren und Bundesamt für Statistik, S. 136-155.

Moser, U. (2001). Für das Leben gerüstet? Die Grundkompetenzen der Jugendlichen – Kurzfassung des nationalen Berichts PISA 2000. Bern und Neuenburg: Schweizerische Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren und Bundesamt für Statistik.Für das Leben gerüstet? Die Grundkompetenzen der Jugendlichen – Kurzfassung des nationalen Berichts PISA 2000. Bern und Neuenburg: Schweizerische Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren und Bundesamt für Statistik.

Moser, U. (2002). Kulturelle Vielfalt in der Schule: Herausforderung und Chance. In A. Meyer u.a. (Hrsg.), Für das Leben gerüstet? Die Grundkompetenzen der Jugendlichen. Bern und Neuenburg: Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren und Bundesamt für Statistik, S. 113-135.Kulturelle Vielfalt in der Schule: Herausforderung und Chance. In A. Meyer u.a. (Hrsg.), Für das Leben gerüstet? Die Grundkompetenzen der Jugendlichen. Bern und Neuenburg: Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren und Bundesamt für Statistik, S. 113-135.

Moser, U. (2003). PISA ein internationaler Vergleich der Schulleistungen zeigt Wirkung. Fachzeitschrift für Kindergarten und Unterstufe, 6, 14-17.PISA ein internationaler Vergleich der Schulleistungen zeigt Wirkung. Fachzeitschrift für Kindergarten und Unterstufe, 6, 14-17.

Weiterführende Informationen

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